Wie vereinbart konnte Michi am Donnerstag drei glückliche Musher und 17 zufriedene Hunde am Treffpunkt in Kirjaloukta, an der Straße nach Ritsem abholen. Wir konnten unsere geplante Route einhalten und liessen uns auch von einem Sturm und etwas wenig Schnee :)) in der Abfahrt nach Nikkaloukta nicht aufhalten. Die 50 Kilo Hundefutter, die wir beim Start geladen hatten, waren komplett aufgefuttert und die Flasche Whisky für die Musher war auch leer.
Am ersten Tag sind wir am Nachmittag in Ritsem gestartet und nach zwei Stunden Fahrt haben wir unser Lager mit Zelt aufgeschlagen. Den Abend verbrachten wir mit Schneeschmelzen, Hundefüttern und Teetrinken.
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Unser Zeltlager am ersten Tag. |
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Am nächsten Morgen kletterten wir Punkt 6 Uhr aus dem Zelt und schafften es innerhalb von drei Stunden die Hunde zu füttern, zu frühstücken und das Zelt zusammenzupacken. Dann ging es auf die 45 km lange Etappe zu den Singi-Hütten. Zunächst wurden wir mit super Wetter verwöhnt, ab den Hukejaure-Hütten blies uns ein strammer Wind ins Gesicht. 10 km vor den Singi-Hütten trafen wir auf den Kungsleden, den bekannten Fernwanderweg Schwedens und auch gleich auf die ersten Skiwanderer.
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endloses Cruisen über das baumlose Hochfjälll |
An den Hütten angekommen, wies uns der Hüttenwirt unseren Raum und den Stake-out-Platz für die Hunde zu. Der Wind lies nach und wir und die Hunde liessen uns die Sonne auf den Pelz bzw. die Haut brennen.
In den schwedischen Hütten ist zwar ein Hüttenwirt vor Ort, aber es gibt keine Bewirtschaftung und die Aufgaben wie Wasserholen und Holzhacken müssen von den Gästen selber erledigt werden. Das Wasserloch war leider fast einen Kilometer von der Hütte entfernt und Axel hatte schwer zu schleppen mit seinem 30 l Kanister.
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Stake-out an den Singi-Hütten |
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Ob die Hunde auch die Aussicht auf das Kebnekaise-Massiv geniessen? |
In der Nacht kam Wind auf und in unserer Hütte begann ein unangenehmes Pfeifen über den Schornstein und den Abzug über der Kochgelegenheit. Zum Glück lagen die Hunde einigermassen geschützt hinter einem Hügel und mit der Zeit lernten sie sich mit dem Rücken zum Wind zu legen und sich einzurollen. Am nächsten Morgen wütete ein Schneesturm und an eine Weiterfahrt war zunächst nicht zu denken.
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Schneesturm |
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In der gemütlichen Stube lässt es sich aushalten. |
Nach vielen Tassen Tee und Kaffee flaute der Wind am Nachmittag ab, so dass wir gegen halb vier zusammenpacken und die Anker lichten konnten. Die Hunde waren glücklich endlich wieder loszulaufen und im zügigen Tempo erklommen wir den Pass hinüber zum Kebnekaise-Gebiet. Leider lag dort aufgrund der starken Verwehungen sehr wenig Schnee und wir mussten öfters mit den Schlitten über Felsen rutschen. Auch die 20 km lange Strecke von der Kebnekaise Fjällstation bis Nikkaloukta forderte mit kahlen Stellen und offenen Bächen nochmals einiges von Material, Hunden und Menschen ab. Zur Belohnung gab es in Nikkaloutka eine gemütliche, gut beheizte Hütte und Cola und Bier gegen den Durst!
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Die Abfahrt nach Nikkaloukta, bei nicht mehr optimalen Schneeverhältnissen. |
Gestärkt mit einem guten Frühstück ging es am nächsten Morgen bei bestem Wetter in Richtung Tjuonajakk-Gebiet. Zunächst hatten wir einen steilen Anstieg bis hoch über die Baumgrenze zu bewältigen. Bald wurden wir mit einem grandiosen Ausblick über das Nikkaloukta-Tal und mit allerfeinsten Schneebedingungen belohnt.
Nach einer flotten Abfahrt bis unter die Baumgrenze wurde die Spur auf einen Schlag wieder weich, Zeit um unser letztes Nachtlager zu errichten. Noch einmal genossen wir das Lagerleben und das Zusammensein mit den Hunden, bevor es am nächsten Morgen auf die letzte Etappe durch das Sjaunja-Naturreservat zurück nach Kirjaloukta ging, wo wir mit Michi den Treffpunkt vereinbart hatten.
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Endspurt |
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Skål auf eine tolle Tour! Es hat Spaß gemacht mit euch! |