Donnerstag, 26. Februar 2009

Impressionen aus Lappland

Bei traumhaftem Wetter auf Schneeschuhtour im Reivo-Reservat und mit dem Hundeschlitten durch die Wälder Lapplands.


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Bericht vom Femundlopet



Nachdem ich jetzt schon von mehreren Seiten ordentlich Druck bekommen habe (viele Grüße nach Hamburg), endlich den Bericht über das Rennen zu schreiben, habe ich mich tatsächlich hingesetzt und die spannenden Tage von Röros Revue passieren lassen.

Heike und ich waren am Donnerstagmorgen richtig froh als wir mit dem Auto Richtung Röros losfahren konnten. Die ganze Vorbereitung, angefangen vom Herbsttraining im August, das Packen der ganzen Ausrüstung, das Überlegen wie und mit was man die Hunde am besten auf dem Rennen füttert und vieles mehr hat uns ganz schön Kraft gekostet.

Da mein Start erst am Freitagabend um 20.46 Uhr war, zog sich der ganze Freitag ungemein in die Länge. Alle zehn Minuten schaut man auf die Uhr und sucht sich eine Beschäftigung damit die Zeit vergeht. Richtig los geht es dann mit dem Einparken der Autos auf einem Fussballfeld, knapp 90 Teams mit jeweils 8 Hunden. Da liegt soviel Spannung in der Luft, dass man sich selbst immer wieder beruhigen muss. Eine halbe Stunde vor dem Start haben wir die Hunde aus den Boxen geholt und mit Ketten am Hänger festgebunden. Die Hunde sind in dem Moment natürlich völlig ausser sich und man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Dann heisst es Geschirre und Booties anziehen, die Pfoten eincremen und den Schlitten richten. Ca. 15 Minuten vor dem Start mußte ich dann mit großem Entsetzen feststellen, dass sich der Karabiner von Happys Kette gelöst hat! Und natürlich war die Dame nirgends zu sehen! Alptraum! Heike hat sich sofort auf die Suche gemacht und einem Funktionär bescheid gesagt und ich habe die anderen Hunde weiter versorgt. Die Aussichten einen frei laufenden Hund zwischen 700 anderen Hunden zu finden, kann sich ja jeder selbst ausrechnen. Unglaublicherweise ist dann Heike fünf Minuten vor dem Start mit der Happy auf dem Arm aufgetaucht. Beim Losfahren an die Startlinie hat sich der Knoten von meinem Anbindeseil nicht gelöst und ich mußte einem Helfer mein Messer geben, damit er das Seil durchschneidet.

An der Startlinie konnten es die Hunde nicht erwarten, dass es endlich losgeht und haben einen Riesenradau veranstaltet. Um 20:46 Uhr konnte ich meinen Startanker in die Hand nehmen und los ging die wilde Fahrt in die Nacht.

Die erste Etappe nach Tufsingdalen bin ich noch ein bisschen verhalten angegangen um die Hunde nicht gleich zu überfordern. Trotzdem haben wir etliche Teams überholt und die ganze Nervosität vom Start war verflogen. Auf der Strecke wurden alle Musher mit Hotdogs versorgt, die nette Norweger am Lagerfeuer zubereitet haben. Für das nächste Jahr habe ich 8 Hotdogs für meine Hunde bestellt.

In Tufsingdalen hat mich Heike dann schon erwartet, ich habe die Hunde gesnackt und mich dann im Busle aufgewärmt und ein bisschen was gegessen. Als ich wieder vom Auto zu meinem Team gekommen bin, mußte ich wieder mit großem Erschrecken feststellen, dass ein Hund fehlt. Dieses Mal ist die Wese aus ihrem Halsband herausgeschlüpft und wieder hat sich ein Handler von einem anderen Team ihr angenommen und gewartet bis ich komme. Der Bursche hat sich in jedem Fall ein paar Bier verdient. Nach 2h46min Pause ging es um 4:14 Uhr weiter Richtung Femundsvika.

Auf dieser Etappe habe ich gemerkt, dass die Hunde top fit sind. Wir sind an den anderen Teams, trotz tiefen Schnees, vorbeigeflogen und ich war so schnell im Checkpoint, dass Heike mein Ankommen verpasst hat. Sie hat im Bussle noch Suppe für mich vorbereitet.

In Femundsvika habe ich dann zwei Stunden Pause gemacht, im Gegensatz zu vielen anderen Teams, die durchgefahren sind. Die Heike und ich haben uns aber dadurch nicht nervös machen lassen und haben die geplante Pause durchgezogen. Um kurz vor 16:00 Uhr habe ich mich auf den Weg nach Sövollen gemacht und auch auf dieser Etappe haben wir schnell einige Teams stehen lassen. Vor allen Dingen an den steilen Auffahrten haben die Hunde unglaublich gezogen.

Um 22:51 Uhr habe ich Sövollen erreicht und mich auf die 8 Stunden Pflichtpause gefreut. Zuerst wurden natürlich die Hunde versorgt und dann ging es ab ins Busle um 4 Stunden zu schlafen. Als dann der Wecker um 03:45 geklingelt hat, war ich in der ersten Sekunde natürlich gar nicht begeistert, aber der Gedanke an das Rennen macht einen in Sekundenbruchteilen wieder fit. Die Hunde waren selbstverständlich auch nicht begeistert als ich mitten in der Nacht angestolpert kam, aber während des Fütterns wurden sie wach und das Adrenalin kam zurück.

Auf der Etappe nach Tynset waren Großteile des Trails windverblasen und die Hunde mussten ordentlich schuften um den Schlitten durch den tiefen Schnee zu ziehen. Auch auf dieser Etappe konnten wir viele Teams überholen und langsam habe ich mir Hoffnungen auf einen Platz unter den ersten zehn gemacht. In Tynset bin ich als 7. reingefahren und nach 8 Minuten Pause (Futter für den nächsten Checkpoint aufladen) ging es weiter.

Obwohl die Etappe von Tynset nach Tolga relativ kurz ist, ist die doch recht anstrengend, vor allen Dingen, wenn man in Tynset keine Pause macht. Es geht ständig auf und ab und der Trail ist teilweise sehr schwierig zu fahren gewesen. In Folge meiner Übermüdung bin ich mit dem Schlitten frontal auf einen Baum gefahren und nach einem Salto lag ich mit dem Rücken auf dem Schlittensack. Die Hunde haben mich ganz schön blöd angeschaut, als ich da so lag. Fünf Minuten später purzelte ich einen 3 Meter tiefen Abhang hinunter, aber zum Glück habe ich es irgendwie geschafft den Schlitten nicht loszulassen.

Im letzten Checkpoint in Tolga bin ich als 6. angekommen und wir konnten es gar nicht fassen, wie gut das alles läuft. In Tolga muss jedes Team 6 Stunden Pflichtpause machen, was wirklich gut ist für die Hunde. Morgens um 9:00 Uhr habe ich in der Sporthalle erstmal zwei riesige Hamburger verschlungen und danach zwei Stunden geschlafen.

Auf die 95 km der letzten Etappe habe ich mich richtig gefreut, da ich das Gefühl hatte, dass die Hunde noch fit genug sind, um mich ins Ziel zu bringen. Und auch auf dieser Etappe konnten wir noch zwei Teams überholen und vor lauter Euphorie habe Heike angerufen und ihr gesagt, dass ich auf dem dritten Platz liege. Ich war in dem Moment felsenfest davon überzeugt, dass ich als fünfter in Tolga gestartet bin. Tja, nach zwei Tagen auf dem Schlitten kommt so was schon mal vor.

Als ich dann als Vierter ins Ziel gekommen bin, war ich natürlich trotzdem überglücklich. Mir wurden auf norwegisch ein paar Fragen gestellt, aber ich war nur noch in der Lage ‚mycket bra, mycket bra’ zu sagen. Die Hunde haben mein Interview dann beendet, da sie es nicht einsahen jetzt stehenzubleiben und mich, da ich die Bremse nicht richtig betätigt hatte, einfach weiterzogen.

Bis zum Musherbankett am Dienstagabend konnten wir uns richtig ausschlafen und ausruhen und am Mittwoch ganz früh um halb fünf Uhr morgens wieder heimwärts starten.
Schön, dass uns zuhause ein top geräumter Hof, ein Willkommensplakat und ein frisch gebackener Kuchen erwartete – nochmals vielen Dank an das Tjappsåive-Team!!!

Die Hunde haben das Rennen sehr gut weggesteckt, und am Wochenende konnten sie schon wieder mit unseren Gästen durch die Wälder sausen.

Weitere Bilder findet ihr in unserer Web-Galerie:

http://picasaweb.google.de/heikeundmichi

Dienstag, 17. Februar 2009

Impressionen - die Landschaft rund um Tjappsåive

Seit zwei Wochen herrschen jetzt eisige Temperaturen hier im Norden. Nachts hat es um die -30° Grad, aber zum Glück hat die Sonne schon etwas Kraft und erwärmt tagsüber die Luft auf angenehme -15° Grad. Die Bilder haben wir beim Auffahren unserer Trails aufgenommen.




Samstag, 14. Februar 2009

Wir sagen danke! Tack så mycket!

Für die vielen Glückwünsche, fürs Mitfiebern, die guten Wünsche vor dem Rennen und die moralische Unterstützung. Besonders muss natürlich die Arbeit des Pressezentrums gelobt werden. Dank Ulli, Tanja und Matze waren alle immer bestens informiert. Danke auch an Regina, die uns die Booties für die Hunde genäht hat.

Ein ausführlicher Bericht über das Rennen wird noch folgen. Nur so viel sei gesagt, die Hunde haben die Strapazen locker weggesteckt und beim heutigen Training standen wir hauptsächlich auf der Bremsmatte.

Montag, 9. Februar 2009

Tjapps wir sagen Tschüss

Leider sind nun unsere Tage in Tjapps vorbei. Wir hatten eine super Zeit und haben jede Minute genossen.
Die letzten Tage waren auf Grund des Rennens von Michi für uns sehr spannend.Aber auch hier in Tjapps ging es richtig rund, 60 cm Neuschnee, Action mit den Hunden und ein eingegrabener Schneescooter.
Wir können nur jedem empfehlen, bei Heike und Michi ein paar schöne Tage zu verbringen.
- Wir kommen auf alle Fälle wieder-
Tanja,Ulli und Matze

Sonntag, 8. Februar 2009

Rennupdate 22:20 Uhr

Juhuu! Michi hat den 4. Platz belegt, mit der 2. besten Laufzeit des Rennens!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser klasse Leistung! Wir sind sehr stolz auf Dich! Wir rocken Tjapps für Euch! Euer Pressezentrum

Rennupdate 18.45 Uhr

Haben gerade die sensationelle Nachricht erhalten,dass Michi auf den 3.Platz vorgefahren ist.
Er ist momentan in den Bergen, wo ein heftiger Schneesturm tobt.
Die Hunde sind aber supertough und laufen was das Zeug hält; wir hoffen, dass sie bis zum Ziel gut durchhalten....
Wir wollen Bente auf dem Treppchen sehen!!!

Rennupdate 16:30 Uhr

Jetzt heisst es Endspurt. Nach 6-stündiger Pause hat Michi um 13:57 Uhr mit allen 8 Hunden den letzten Checkpoint verlassen. Vor ihm liegen ca. 9 Stunden Fahrt bei starkem Schneefall. Bente und Taffi laufen die letzte Etappe im Lead. Wenn alles gut läuft, sollte Michi so gegen 23:00 Uhr im Ziel eintreffen. Wir drücken ihm fest die Daumen, dass er seinen sensationellen 6. Platz halten kann.

MICHI GO!

Rennupdate 09:00 Uhr

Michi ist in Tolga um 8 Uhr als 6. eingestroffen, eine super Leistung von Mensch und Tier. Die Zeiten sprechen für sich.
Alle Hunde sind wohlauf und auch Michi ist noch fit. Sicherlich steckt allen die vergangene Etappe in den Knochen und der nun folgende Pflichtstopp von 6 Std. wird ein wenig zur Erholung beitragen. Ca. um 14 Uhr wird Michi die letzte harte Etappe mit 95 km in Angriff nehmen. Der letzte Abschnitt ist aufgrund der Berganstiege mit der schwerste des Rennens. Noch nichts ist entschieden, alles ist noch offen...

Samstag, 7. Februar 2009

Rennupdate 23:50 Uhr

Nach 8 Stunden Pflichtpause ist Michi als 16. wieder auf der Spur. Die Startabstände nach dem letzten Checkpoint waren sehr eng, von Platz 6 trennen Michi gerade einmal 30 min. Die Hunde sind noch alle fit und Michi konnte sich in der Pause bei 4 Stunden Schlaf etwas erholen. Die Wetterlage ist unverändert, immer noch Schneefall bei um die minus 10 °C. Also, weiterhin Daumen drücken!

Impressionen






Ohne Worte!!!

Update vom Rennen

Jeder von uns hat wohl schon versucht über die Homepage vom Femundlauf Neuigkeiten abzurufen, klappt ja nicht unbedingt gut. Die Livecams sind meist auch nicht zu erreichen.
Heike hat uns vorher auf jeden Fall angerufen um uns auf den neusten Stand zu bringen.
Die Hunde sind alle wohl auf und rennen was das Zeug hält. Michi hat am Checkpoint Femundsvika seine 2 Stunden Pause gemacht und sich durch die anderen Teams, die alle an diesem Checkpoint durchgefahren sind, nicht aus dem Konzept bringen lassen. Läuft somit alles nach Plan und wir sind zuversichtlich, dass er auf der jetztigen Etappe wieder einige der anderen Teams überholen wird und dementsprechend wieder Plätze gut macht.
Laut Heike hat der Michi noch nicht einmal geschlafen und sie gerade mal 1 Stunde. Aber wer Michi kennt, weiß zu was der Bursche so in der Lage ist. Ausserdem ist er von uns mit guter Koffeeinschoki ausgestattet worden.
Wir werden uns bald wieder melden sobald wir News für euch haben.

Freitag, 6. Februar 2009

Samimarkt Jokkmokk

Heute waren wir in Jokkmokk, der Hauptstadt der Samen kurz hinter dem Polarkreis.


Alljährlich erlebt der Ort seine Glanztage in der ersten Februarwoche. Dann findet bei eisigen Temperaturen der kälteste Jahrmarkt der Welt statt. Bis zu 50.000 Menschen, die aus Norwegen, Finnland und Russland anreisen, bevölkern die beiden Budenstrassen. Hier gibt es vom ausgestopften Bären bis zum supermodernen Schneescooter alles zu kaufen, was zum Leben im Norden nötig ist.


Zurück in Tjapps erlebten wir einen extremen Temperatursturz, innerhalb von einer Stunde fiel die Temperatur um mehr als 10 °C. Und um 19:00 haben wir die -30°C Grenze unterschritten!



Der Renncountdown läuft. In weniger als einer Stunde starten Micki und sein Team beim Femundlauf.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Winterwunderland

Heute Nacht hat es so ca. 20 cm Neuschnee gegeben. Wow. Die ganzen Trails sind tief verschneit und der Wagges musste erst mal einen Trail mit dem Schneemobil freifahren. Macht echt viel Spaß, aber die -18 Grad spürt man dann doch.
Die Mädels sind dann mit jeweils 4 Hunden im Gespann hinterher gefahren.
Morgen werden wir drei erst mal mit dem Eilert nach Jockmock auf den berühmten Lappenmarkt fahren, sind alle sehr gespannt was es da so zu sehen gibt.

Heike und Michi sind heute morgen so gegen halb fünf Uhr Richtung Röros losgefahren. Durch den vielen Schnee mussten erst mal Ketten auf das Bussle montiert werden, aber dann ging es los.
Morgen abend um 20.00 Uhr wird das Rennen gestartet, also drückt alle dem Michi die Daumen!

Mittwoch, 4. Februar 2009

Auf zum Rennen

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So jetzt ist es soweit, Heike und Michi werden sich morgen früh auf den Weg zum Femundlopet begeben. Knappe 900 km zum Fahren, deswegen wird morgen früh um 04.00 Uhr das Bussle gestartet. Begleitet werden sie von Tafi, Steels, Bente, Nele, Happy, Merckx, Wese und Tom die auch schon ziemlich heiß auf das Rennen sind. Alle in bester Verfassung und Top fit.





Die anderen 8 Hunde werden in der Zeit des Rennens von uns ( Ulli, Tanja und Wagges ) versorgt .


Auch wir werden mitfiebern und sind total begeistert von der Landschaft, den Hunden und dem Winter der Lappland immer noch fest im Griff hat.
Auf der Homepage der beiden ist ein Link hinterlegt wo ihr das Rennen verfolgen könnt. Wir werden, wenn es die Zeit erlaubt, auch hier Neuigkeiten zum Rennverlauf posten.
So das war es jetzt erst mal von uns weil wir die beiden ja noch gebührend verabschieden müssen.